Als im Dezember 2007 Josy und Balou einzogen brachten sie ihre Wohnung direkt mit. Ein Käfig mit 1m x 0,54m Kantenlänge. Schnell war jedoch klar, dass dies nur eine Übergangslösung sein könnte. Denn spätestens nachdem noch diverses Inventar hinzu kam zeigte sich der Platzmangel deutlich. Ausserdem sollten die Beiden in absehbarer Zeit noch weibliche Gesellschaft bekommen. So begann die Suche und Einkaufstour nach einer grösseren Schweindi-Wohnung. Doch das entpuppte sich komplizierter als gedacht, da wir über eine gewisse Breite nicht hinaus konnten.
Daher entschied man sich erstmal für einen Käfig mit 1,20m x 0,60m Kantenlänge. Noch immer nicht der Idealfall für uns, aber damit konnte man erstmal "arbeiten". Mit dem neuen Käfig zog dann auch unser Petersilienstaubsauger Esperanza ein.
Dazu wurde noch ein neues Haus gebaut, in dem alle Drei Platz finden konnten. Trotzdem bevorzugt Josy ihre Weidebrücke - und wehe jemand versucht ihr diesen Platz streitig zu machen. Die Hütte selber war schnell von Balou "einkassiert" und Esperanza liebte es auf dem Dach zu sitzen - von da hat man doch so einen tollen Ausblick. Zusätzlich wurden noch 2 grosse mobile Auslaufgehege angeschafft und die Küche wurde auch immer mal wieder "Meeri-Sicher" gemacht. Die Gehege kommen unterschiedlich zum Einsatz. Bei schlechtem Wetter in der Wohnung und bei gutem Wetter geht es natürlich auch nach draussen auf die Wiese. Für Auslauf war also gesorgt und unseren drei Wutzen machte es sichtlich Spass.
Unsere Schweins beim Wuseln
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Dann fuhr im März 2008 meine Familie in den Urlaub. Meine Frau und ich übernahmen gerne die Pflege der Meerschweinzucht meiner Schwester. Ein paar spezielle "Pflegefälle", die besondere Aufmerksamkeit und Betreuung brauchten, bezogen mit ihren Käfigen bei uns ihr Urlaubsquartier. Die Versorgung übernahm ich, während sich meine Frau um die Zuchttiere bei meiner Schwester kümmerte. Man war hier mitmal ein Trubel in der Hütte. Unter "meinen" Schützlingen befand sich ein richtiges Sorgenkind. Trotz ihrem gesegneten Appetit wollte sie nicht wachsen und zunehmen. So verbrachte ich täglich unendlich viele Stunden vor dem Käfig, habe mich gezielt und intensiv um dieses - wie meine Mutter sie nannte "kleine Mädchen" - gekümmert. Und plötzlich nahm sie zu und fing an zu wachsen. Ich gab ihr schliesslich einfach einen Namen, dann durfte sie bei uns bleiben, und nun seit auch ihr mitten drin in Lillus Welt. Nun hatten wir also 4 Schweins fest hier wohnen. Also kurzfristig irgendwie mehr Platz im Käfig schaffen und Alternativen planen.
Eine Etage wurde gebaut, welche die Käfigfläche um 1/3 vergrösserte. Zum Austesten kam die Etage für 2 Tage vorerst ohne Rampe in den Käfig. Man zeigte sich sportlich und hüpfte gerne nach oben. Da aber noch keinerlei "Schutzmassnahmen" für die Fläche oben getroffen war, musste das Teil nochmal kurz raus. Die Ebene wurde mit PVC bestückt und eine Rampe wurde angebaut. Damit unsere Süssen nicht ins Rutschen geraten bekam der Aufgang eine "Antirutsch-Beschichtung" aus Kunstrasenteppich. Als alles ausgedünstet und fertig montiert war kam die grosse Premiere, und da ohnehin gemistet werden musste passte sich das prima. Neugierig wurde alles beschnüffelt und erkundet. Oben gabs den tollen Ausblick und unten konnte man sich klasse verkrümeln und chillen. Ein voller Erfolg...
Die neue Etage kam prima an
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Doch auch das sollte nur als Übergangslösung dienen. Nach einigem Hin-und-Her fiel kurzerhand der Entschluss, einen im Schweindizimmer stehenden Schrank umzubauen. Gesagt, getan ... Es wurde gemessen, gegrübelt, geplant ... Nach einer doch etwas längeren Planungszeit wurde dann der Schrank ausgeräumt, Material gekauft und die Baustelle eröffnet. Vier Tage später war das Innenleben komplett und bezugsfertig. Es fehlten nur noch die Türen, die natürlich wenige Tage später auch fertig montiert waren. Nun noch einstreuen, Tränken und Heuraufen befüllen ... dann konnte es losgehen. Der grosse Umzug wurde anfänglich von unseren Schweins skeptisch betrachtet, doch dann entdeckte man die Rampen zu den einzelnen Ebenen. Das Geflitze ging los.
Die neue Schweindi-Villa
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Auf fünf Etagen können sich unsere Schweindis nun richtig austoben. Und wenn mal jemand wegen einer Erkrankung in Quarantäne muss ... kein Problem ... Jede Ebene kann für sich einzeln abgetrennt werden, so dass in Notfällen gezielt nach Bedarf Platz für den oder die Patienten vorhanden ist. Und für absolute Engpässe ist ja auch noch der Käfig vorhanden.
Mittlerweile ist die Erweiterung der Villa abgeschlossen. Links steht nun ein toller Anbau mit ganz viel Platz zum Flitzen, Popcornen und Chillen. Über zwei Eingänge können wir nun unten auf einer grossen Fläche Wettrennen abhalten. Oben haben wir zusätzlich auch nochmal eine grosse Aussenebene. Von dort haben wir einen tollen Ausblick auf das Zimmer. Über eine Rampe gelangt man von der oberen Etage dann noch auf ein etwas kleineres Zwischengeschoss. Dort kann man sich bequem im Heu einkuscheln und ein Schläfchen halten. Dank eines Seitenfensters und den prima grossen Panoramascheiben an der Vorderseite haben wir zudem auch immer besten Überblick über das Zimmer. Das ist praktisch ... besonders, wenn man die 2-Beins ausspionieren will.
Unser Anbau
Hier ein kleiner Einblick in die Entstehung.
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Nun noch ein paar letzte Handgriffe beim Verschrauben mit der Villa. Die Geräusche vom Akkuschrauber haben uns kein Stück gestört. Ganz im Gegenteil.
Das war alles sehr interessant. Anschliessend kamen dann die Verstrebungen und Scheiben an ihren Platz. Noch schnell Streu rein, zur Begrüssung das Abendessen gleich draussen hin und dann hatte das Warten ein Ende. Ganz neugierig haben wir das neue Reich erkundet und nebenbei immer mal wieder ein bissl gefuttert.
Im Sommer bekommen wir regelmässig einen weiteren Auslauf im Schweinchenzimmer dazu. Dafür werden unten die Türen ausgehangen, die grosse Plexischeibe an die Seite gestellt. Draussen legt Mama dann eine Wachsdecke und darüber Kunstrasenteppich aus. Drumherum kommt ein von Papa gebautes, mobiles Aussengehege, welches sogar Plexischeiben hat, damit wir auch herausschauen können. Dann bringt Mama noch eine Rampe an, damit wir bequem rein und raus können. Das macht echt total Spass. Und so sieht das dann aus.
Natürlich geht es im Sommer auch regelmässig nach draussen auf die Wiese. Dafür haben wir dann auch noch gesondert unsere Gehege, tolles Spielzeug und sogar unsere eigenen Sonnenschirme.
Mama und Papa 2-Bein erweiterten unsere Villa nochmals um einen kleinen Teil. Sie haben überlegt, geplant, ausgeräumt und gebaut. Das Ergebnis sind 2 zusätzliche kleine Zimmer bei den unteren beiden Etagen. Wir können nun einmal von ganz links nach ganz rechts durchlaufen. Die beiden Zimmer sind zwar nicht besonders gross, aber wir finden sie gemütlich. Und es ist ein toller Platz für Lisels neue Heuraufe aus Holz. Lisel liebt ihr neues Zimmer und die Heuraufe über alles. Aber auch Oma Esperanza macht es sich dort gerne gemütlich. Da ist einfach nicht dauernd dieser Durchgangsverkehr.
Dies war die letzte Erweiterung an unserer Villa. Nachdem sie nun schon recht alt und damit auch entsprechend mitgenommen ist, haben Mama und Papa 2-Bein beschlossen, keine aufwendigen Erweiterungen oder Umbauten mehr zu machen. Lediglich anfallende Instandhaltungsmassnahmen werden noch durchgeführt. Nach so vielen Jahren wird es eben Zeit für etwas Neues.
Mama und Papa planen ja bereits eine schöne neue Villa für uns. Sie wird dann noch mehr Platz für uns bieten. Ausserdem werden wir auch wieder einen tollen, nach oben offenen Anbau bekommen, durch den wir dann unseren Weg in den Auslauf finden können. Zusätzlich wollen unsere Zweibeins auch noch das gesamte Schweinchenzimmer neu machen, damit sich wirklich jeder dort drinnen so richtig dolle wohlfühlen kann.
Bilder zur Entstehung der neuen Villa - und natürlich auch von dem fertigen Ergebnis - gibt es dann hier an dieser Stelle. Doch das wird noch ein bisschen dauern, denn Mama möchte damit warten, bis es wieder etwas wärmer draussen ist.